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Remo F.
Roth
Dr. oec. publ., Ph.D.
dipl. analyt. Psychologe (M.-L. v.
Franz)
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©
copyright 1994 by Pro Litteris, Zurich and Remo F. Roth, Horgen-Zurich
Einige Gedanken über die
Beziehung der
Psychologie C.G. Jungs
zur Quantenphysik und zur
Psychosomatik
Vortrag in Rom anlässlich der
Präsentation des
Buches I Cercatori di Dio (Die
Gottsucher) am 14. Oktober 1994
Motto:
"Es gibt keinen
Gott,
und Paul Dirac ist sein
Prophet"
(Wolfgang
Pauli)
Inhalt:
1. Die
wesentlichsten Inhalte der Gottsucher
2. Die
Kappa-Synchronizität und die "negative Energie" Paul
Diracs
3. Die
archetypische Psychosomatik
Sehr geehrte Damen und Herren
Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft,
meine Ausführungen über mein Buch Die Gottsucher
anzuhören. Anschliessend möchte ich Ihnen aber gleich am
lebenden Beispiel zeigen, wie ich die darin hergeleiteten neuen Ideen
auf mich selbst und auf meine schöpferische Tätigkeit
anwende. Ich werde Ihnen somit eine Synchronizität aus meinem
eigenen Leben erzählen und deuten. Derart werden Sie sehen, wie
mich das vorbewusste Wissen der objektiven Psyche (des kollektiven
Unbewussten C.G. Jungs) auf die Spur zu diesen für mich
atemberaubenden neuen Entdeckungen führte. Über diese,
welche ich in meinem soeben in Deutsch erschienen neuen Buch Hat
AIDS einen Sinn? erläutert habe, möchte ich Ihnen dann
in einem letzten Teil Bericht erstatten.
1.
Die wesentlichsten Inhalte der Gottsucher
1.1. Das Gottesbild der Mystik
und das synchronistische Bewusstsein
Das Ihnen heute in der italienischen
Übersetzung vorliegende Buch knüpft bei den Ideen und Taten
machtbesessener christlicher Dogmatiker an, welche die
schöpferischen Ideen der Gnostiker und Mystiker verdammten und
ihre Schriften verbrannten (Irenäus von Lyon, 170 n. Ch.). Aber
wie der Lauf der Geschichte zeigt, setzten sich diese Ideen im
Untergrund dennoch durch. Sie erlebten ihre erste Blütezeit in
der Alchemie des Mittelalters und wurden nun am Ende des christlichen
Aeons, relativ gleichzeitig jedoch unabhängig voneinander -
somit also in eine historische Synchronizität eingebettet - von
C.G. Jung für seine Psychologie und von der Quantenphysik
wiederentdeckt.
Doch beginnen wir vorne: Die offiziellen
Vertreter des Christentums, die Päpste und Kirchenväter,
hatten gegen Ende des vierten Jahrhunderts die Trinitätsidee
definitiv formuliert: Gott bildet darin eine Dreieinigkeit, in
welcher die drei Personen dieser Trinität, Gottvater, Gottsohn
und der Heilige Geist, wesensgleich sind. Dies bedeutet modern
ausgedrückt, dass die Kirchenväter erkannt hatten, dass das
Gottesbild als ein energetisches Prinzip formuliert werden muss.
Da nun aber das Dritte nur aus der
Vereinigung der Gegensätze des Einen und des Anderen entstehen
kann, ergibt sich von einem qualitativen Standpunkt aus die zwingende
Aussage, dass dieses Dritte und damit die Trinität auch eine
ambivalente Zweiheit darstellen muss. Diesen notwendigen qualitativen
Schritt konnten die Kirchenväter nicht mehr vollziehen und sie
wehrten sich mit allen ihnen zu Verfügung stehenden Machtmitteln
gegen die Anerkennung der Ambivalenz des Gottesbildes. Ihr drittes
Prinzip, der Heilige Geist, wurde daher zu einer rein geistigen
Angelegenheit, sein dunkler Materieschatten wurde verdrängt.
Doch diese Definition der Trinität Gottes steht im Gegensatz zum
ursprünglichen, vorbewusst im Menschen angelegten Bild Gottes.
In diesem wird der qualitative Aspekt des Dritten, das heisst seine
ambivalente Zweiheit, mit berücksichtigt.
Diese Unfähigkeit der Kirchenväter,
die von den Gnostikern vertretene, vorbewusst gegebene Definition des
Gottesbildes anzuerkennen, bewirkte, dass sich in der Geschichte des
Christentums diese ambivalente Zweiheit und damit der Schatten des
Heiligen Geistes unbewusst durchsetzte. Erster Höhepunkt dieser
Entwicklung bildet die Alchemie, deren Symbol Mercurius eine
ausgesprochene ambivalante Zweiheit darstellt. Mercurius ist hell und
dunkel, gut und böse, Geist und Materie - kurz: eine Vereinigung
der Gegensätze.
Da die Kirchenväter das christliche
Gottesbild bereits in eine Trinität ausdifferenziert hatten, war
es nun nicht mehr möglich, sich Gott, wie es die
frühchristlichen Gnostiker noch taten, als eine ambivalente
Vater-Mutter-Gottheit vorzustellen. Das post-trinitarische Gottesbild
muss daher sowohl die Trinität als auch die ambivalente Zweiheit
des Göttlichen berücksichtigen. Daher drängt sich ein
Gottesbild auf, welches dem Strukturprinzip einer
Doppel-Trinität entspricht, das Siegel Salomos, auch Davidstern
genannt (der gemäss Gershom Sholem erst relativ spät und
mit christlichem Gedankengut vermischt als Symbol im Judentum
auftaucht).
Eben dieses Gottesbild tauchte nun in der
Mystik des Christentums immer wieder auf. Vor gut 500 Jahren, zu
Beginn der Renaissance, im Schweizer Mystiker Niklaus von Flüe,
wenig später dann in der Alchemie des Paracelsus und in der
Mystik des Deutschen Jakob Böhme. Es findet sich aber auch in
der jüdischen Kabbalah, in der sufischen Mystik des Islam und in
der Mystik des Hinduismus und des Buddhismus, im Tantrismus. In allen
diesen fünf Weltreligionen symbolisiert es das "vereinigende
Symbol" (C.G. Jung) der innergöttlichen Gegensätze, und es
findet sich ausnahmslos im menschlichen Herzen, dem Ort der
mystischen Beziehung zu Gott.
In der christlichen Mystik kompensiert dieses
Siegel Salomos das rein geistige, von jeglicher Verhaftung an die
Materie losgelöste Gottesbild des dogmatischen Christentums. In
ihm vereinigen sich Geist und Materie in der von C.G. Jung entdeckten
"objektiven Psyche". Es stellt gleichzeitig auch das Symbol des
Zentrums der objektiven Psyche (des kollektiven Unbewussten), des von
C.G. Jung so genannten Selbst dar, welches dem im Menschen latent
vorhandenen, natürlichen und vorbewusst gegebenen Gottesbild
entspricht. Daher stand es in der Alchemie stellvertretend für
das Opus (das alchemistische Werk) und für dessen Ziel, den
Lapis (den Stein).
Wie ich in meinen Gottsuchern zudem
nachgewiesen habe, löst die qualitative Betrachtung des Dritten
und damit dieses Siegel Salomos zugleich das berühmte Axiom der
Maria Prophetissa der Alchemie: "Aus eins mach zwei, aus zwei mach
drei, und das Eine des Dritten ist das Vierte". In einem von
Marie-Louise von Franz so genannten retrograden Prozess wird das
Dritte auf seine inhärente qualitative Zweiheit und auf die
Einheit rückbezogen, woraus das Vierte des Siegels Salomos mit
seiner doppeltrinitarischen Struktur entsteht.
Dieses Vierte des Siegels Salomos bildet die
Vereinigung der geistigen und der materiellen Trinität des
Gottesbildes. C.G. Jung hat in seinen späten Jahren erkannt,
dass hinter der künstlichen Trennung der Welt und des
Gottesbildes in Geist und Materie eine Einheitswelt liegen muss, zu
deren Charakterisierung er den mittelalterlichen Begriff des unus
mundus verwendete. Dieser stellt eine potentielle Realität vor
der Schöpfung dar, in welcher die Ideen des Schöpfergottes
für Neuschöpfungen gespeichert sind. Das Mandala stellt den
tiefenpsychologischen Aspekt des unus mundus dar. Den empirischen und
parapsychologischen Ausdruck dieser potentiellen Realität vor
dem Schöpfungsakt (des unus mundus) bildet die von C.G. Jung
entdeckte Synchronizität. Wie Marie-Louise von Franz in ihrem
Vorwort zu meinen Gottsuchern schreibt, verhält sich
nämlich im Synchronizitätsphänomen die innere Welt,
wie wenn sie aussen wäre, und die äussere, wie wenn sie
innen wäre. Die Synchronizität gehört also mit
Notwendigkeit zum neuen, doppel-trinitarischen Gottesbild. Sie
enthält die neuen schöpferischen Ideen der wissenden
göttlichen Instanz, welche der Mensch durch Beobachtung und
Deutung dieser parapsychologischen Ereignisse befreien und an das
bewusste Wissen anschliessen muss.
Damit Synchronizitäten durch das
menschliche Bewusstsein beobachtbar werden, muss dieses sich vorerst
wandeln. Es muss seinen Standpunkt der extravertierten durch jenen
der introvertierten Beobachtung ergänzen. Derart bekommt auch
das Bewusstsein einen doppelten und ambivalenten Aspekt: Es sieht und
hört gleichzeitig nach aussen und nach innen. Empirischer
Ausdruck dieser Haltung ist die Beobachtung und schriftliche
Fixierung der Träume. Des öfteren wird ein Mensch, welcher
sich diese Gewohnheit zu eigen gemacht hat, dann sehen, dass nach
gewissen Träumen äussere Ereignisse eintreten, welche
sinngemäss mit dem Trauminhalt übereinstimmen. Die
Extrahierung des Sinnes solcher Synchronizitäten befreit dann
das in der potentiellen Schöpfungsrealität des unus mundus
verborgene "Kind". Im Sinne einer creatio continua ist dank dem
Bemühen des Menschen die potentielle Neuschöpfung
realisiert worden, welche die Einstellung des Bewusstseins, manchmal
aber auch jene des Kollektivs, wandelt (der sogenannte
Paradigmawechsel).
Dieses neuartige, von mir "synchronistisch"
genannte Bewusstsein ist seit mindestens 500 Jahren, nämlich
seit Niklaus von Flüe, konstelliert. Doch die Entwicklung lief
vorerst in eine andere Richtung: René Descartes führte
die scharfe Trennung von Geist und Materie, von Innen und Aussen ein,
deren katastrophale Auswirkungen sich heute immer deutlicher zeigen.
Auch die Naturwissenschaft schloss sich dieser Entwicklung an und
folgerte, dass Wissenschaftlichkeit mit Notwendigkeit mit der
Beobachtung des Aussen verbunden sein und von der inneren Verfassung
des Beobachters abstrahieren muss. Ihr Standpunkt ist daher rein
extravertiert, Introversion und Introspektion haben darin keinen
Platz.
1.2. Das neue Gottesbild
erscheint in der Quantenphysik
In den frühen Zwanzigerjahren dieses
Jahrhunderts bahnte sich in der Physik nach der ersten Revolution
durch Einsteins Relativitätstheorie eine zweite an: Die
theoretischen Physiker Max Planck, Niels Bohr, Werner Heisenberg,
Wolfgang Pauli, Paul Dirac und andere entwickelten die
revolutionären Theorien der Quantenphysik, welche alle empirisch
bestätigt werden konnten. Im Verlaufe einiger weniger Jahre
tasteten sich diese Physiker in einem atemberaubenden Prozess langsam
zu dieser Theorie vor, wobei sie viele Dogmen der klassischen Physik
über Bord werfen mussten. Im Jahr 1927 legte Niels Bohr
schliesslich in Italien, in Como nahe der Schweizergrenze, die nach
seinem Lehrstuhl benannte Kopenhagener Deutung der Quantentheorie
vor, die heute noch gilt.
In meinen Gottsuchern zeige ich, dass
in diesen Theorien der Zwanzigerjahre des 20. Jahrhunderts an einem
völlig unerwarteten Ort die ganze verdrängte und daher in
der unbewussten Latenz verharrende Problematik der Wandlung des
Gottesbildes wieder auftauchte. (vgl.
auch Synchronicity
Quest ).
Da diese Theorien der Quantenphysik dazu
dienen, die Atombomben und die Atomkraftwerke zu bauen, da sie auch
hinter der Computer- und der Lasertechnik stehen, scheint mir die
Diskussion der obigen Trinitäts- und
Doppeltrinitäts-Problematik weit mehr als eine akademische
Diskussion unter Theologen und Tiefenpsychologen zu sein. Denn wie
wir gleich sehen werden, steht das Siegel Salomos einerseits hinter
den Elementarteilchen des Atomkerns, andererseits aber auch hinter
der Atomkraft (starke Wechselwirkung), welche neben der
Radioaktivität in Atombomben und Atomkraftwerken freigesetzt
wird. Für mich bildete daher der Abschluss meines Manuskriptes
über diese Problematik kurz vor der Katastrophe von Tschernobyl
(26.4.86) eine historische Synchronizität, welche mir zeigte,
welche Selbstvergottung und welchen Frevel wir mit der Anwendung
dieser Technik begehen. Ich verstehe mein Buch daher auch als ein
tiefenpsychologisches Argument gegen die gesamte
Nukleartechnik.
Doch wie und warum finden die Physiker in
ihren Spekulationen der Quantenphysik eben dieses neue Gottesbild in
der Materie wieder, welches dem Siegel Salomos oder einem seiner
Aequivalente wie dem Radbild des Niklaus von Flüe entspricht? Um
diese Fragen zu beantworten, musste ich mir vorerst eine andere
stellen: Was tut der Physiker denn eigentlich vom
tiefenpsychologischen Standpunkt aus gesehen?
Die empirischen Nachweisinstrumente für
die Theorien der Quantenphysik, die Erkenntnisinstrumente der
Physiker, sind der Beschleuniger und die Blasenkammer (heute die
Speicherringe und die Detektoren). Im Beschleuniger, in welchem ein
fast totales Vakuum herrscht, werden, wie der Name dies sagt,
Elementarteilchen, beispielsweise Protonen, beschleunigt und derart
mit sehr viel Energie versehen. Diese beschleunigten
Elementarteilchen werden dann in die Blasenkammer gelenkt. Diese
enthält flüssigen Sauerstoff, welcher knapp unter dem
Siedepunkt gehalten wird. Darin kollidieren nun die beschleunigten
Teilchen mit einem Proton oder einem Neutron eines Sauerstoffatoms.
Die hohe Energie bewirkt, dass diese Teilchen sich derart gegenseitig
selbst zerstören, wobei neue Teilchen entstehen.
Notwendige Voraussetzung für die
Erzeugung neuer Elementarteilchen bildet somit der Beschleuniger.
Dieses technische Meisterwerk zeichnet sich dadurch aus, dass es die
einmal darin gefangenen Teilchen nie wieder an die Aussenwelt
freigibt. Psychologisch gesehen bedeutet dies, dass der Beschleuniger
die totale Introversion symbolisiert. Das fehlende introvertierte
Bewusstsein des Physikers erscheint somit symbolisch gesehen im
Beschleuniger wieder. In diesem herrscht zudem ein fast
hundertprozentiges Vakuum. Dieses wiederum entspricht symbolisch
gesehen dem Prozess der introvertierten Meditation und Aktiven
Imagination, in welchem man sein Bewusstsein entleert (Vakuum!), um
anschliessend die Bilder aus der objektiven Psyche wahrzunehmen. Der
Beschleuniger symbolisiert somit die introvertierte Beobachtung der
Träume und die meditative Technik der Aktiven Imagination,
welche die notwendige Voraussetzung für die Beobachtung von
Synchronizitäten darstellen.
Da die Physiker diesen introvertierten Teil
des erkennenden Bewusstseins und dessen Aktivitäten nicht als
Erkenntnisinstrument anerkennen können, kamen sie auf die Idee,
eine Maschine zu bauen, die auf der konkreten äusseren Ebene
genau diesem Sachverhalt entspricht (= unbewusste Projektion eines
psychischen Tatbestandes in die Aussenwelt). Wenn man bedenkt, dass
das Kernforschungszentrum CERN in der Nähe von Genève
schon vor der Inbetriebnahme des riesigen LEP-Speicherringes
Elektrizität in der Grössenordnung der Stadt Genève
verbrauchte, sieht man, dass die Rücknahme der Projektion des
introvertierten Bewusstseins in den Beschleuniger auch einen
praktischen Beitrag zum ökologischen Umgang mit den
natürlichen Ressourcen darstellen würde.
Eines der wichtigsten theoretischen Resultate
der empirischen Beobachtung der Zerstörungs- und
Neuschöpfungsprozesse im Beschleuniger und seiner
zugehörigen Blasenkammer war die Formulierung des sogenannten
Quark-Modells von Murray Gell-Mann im Jahre 1964.
Er erkannte - übrigens gleichzeitig mit
aber unabhängig von George Zweig - , dass sich sehr viele
Elementarteilchen als Kombination von noch kleineren Teilchen, den
von ihm so genannten Quarks und Antiquarks, darstellen lassen. Im
einfachsten Modell, welches die stabilen und
langlebigen Elementarteilchen erklärt, finden sich drei Quarks,
welche zur Materiewelt gehören, und drei sogenannte Antiquarks
als Vertreter der sogenannten Antimateriewelt. Auf diese seltsame
Antimateriewelt werden wir später zurückkommen.
[Ergänzung vom 10.5.2002: Mir
wird von Physikern immer wieder entgegen gehalten, dass dieses
einfachste Modell schon längst durch jenes mit sechs Quarks
und Antiquarks ersetzt worden sei. Dazu ist zu bemerken, dass das
Modell mit drei Quarks und drei Antiquarks historisch gesehen vor
jenem einzuordnen ist. Betreibt man eine qualitative
Forschung,
muss dieser Umstand berücksichtigt werden. Die restlichen drei Quarks
und Antiquarks beschreiben zudem höherenergetische Zustände.Diese qualitative Ansicht
bedeutet auch, dass das dritte Quark, das strange (bzw. das
antistrange) nicht nur einen höheren energetischen,
sondern einen qualitativ anderen Zustand beschreibt, als die
ersten beiden (up und down). Ich habe in den
Gottsuchern zu zeigen versucht, dass das strange und
das antistrange mit dem Phänomen der
Synchronizität C.G. Jungs verglichen werden können.
Ebenso dürften die drei folgenden Quarks (charm,
bottom, top) ihrerseits qualitativ neuartige
Zustände darstellen, deren Bedeutung mir vorläufig erst in
Umrissen ersichtlich ist. Ich vermute jedoch, dass charm
(dt. Zauber!) und anticharm, die sich im Gegensatz zum
strange und antistrange zu einem Elementarteilchen
(J/Psi, auch "Gipsy" (!) genannt) verbinden, ganz wesentlich mit
dem Pauli-Effekt, d.h. mit dem Phänomen der
Makro-Psychokinese zu tun haben. Folgerichtig betrachte ich daher
die Makro-Psychokinese als ein
Prinzip, das qualitativ gesehen eine Erweiterung der Jungschen
Synchronizität darstellt. Meine bisherigen
Forschungsresultate zeigen mir, dass das vierte Quark-Antiquark-Paar
wahrscheinlich die Grundlage psychophysischer
Prozesse im Sinne Wolfgang Paulis und C.G. Jungs darstellt, die
ihrerseits nur im Sinne einer nichtlokalen Theorie
erklärt werden können.
Strange und charm
werden zudem auf zwei sehr verschiedene Arten erzeugt.
Während Teilchen, die das strange-Quark enthalten,
noch mit Beschleunigern erzeugt werden können, ist der
Energieaufwand für die Erzeugung der charm-Teilchen
wesentlich höher, so dass Beschleuniger nicht mehr
genügen. Die Physiker haben daher die so genannten
Speicherringe erfunden, die die Beschleuniger abgelöst haben.
In diesen werden Elementarteilchen vorerst in gegenläufigen
Kreisen mit immer höherer Energie versehen (analog zu den
Beschleunigern), dann aber nicht auf ein Target, sondern auf
einander geschossen. Derart lassen sich viel höhere Energien
erreichen, womit die Erzeugung der restlichen Quarks möglich
geworden ist.
Ein weiterer, wesentlicher
Unterschied besteht darin, dass für die Erzeugung von
strange nur "gewöhnliche" Elementarteilchen
benötigt werden - ein solches wird in die Blasenkammer
geschossen, wo es mit einem anderen kollidiert - , während in
den Speicherringen Materie mit Antimaterie, meist ein Elektron mit
seinem Antiteilchen, dem Positron kollidiert. Qualitativ gesehen
besteht der Unterschied zwischen strange und charm
also darin, dass im ersten Fall die uns umgebende
gewöhnliche Materie zur Erzeugung genügt, im letzteren
jedoch die künstlich erzeugte, und nur in den Beschleunigern
und Speicherringen "lebensfähige" Antimaterie ebenfalls
benötigt wird. ]
Auf dem Hintergrund zweier sogenannter
Quantenzahlen, dem Isospin I3
(genauer: dessen 3. Komponente) und der Hyperladung Y, bilden diese
je drei Quarks und Antiquarks genau das uns bekannte Siegel Salomos
oder den Davidstern (vgl. Abb. oben). Wie bereits erwähnt,
setzen sich sowohl die Protonen und Neutronen des Atomkerns, als auch
die sogenannten Pionen, d.h. die Träger der Kernkraft, aus
diesen Quarks und Antiquarks zusammen. Als Resultat der Vorgänge
im Beschleuniger und in der Blasenkammer kommt somit in der
Quantenphysik das von mir aufgrund vorbewusster Tatbestände
postulierte neue Gottesbild zum Vorschein, und zwar in einem engen
Zusammenhang mit der Atomkraft.
Wenn wir uns nun aber die Blasenkammer etwas
genauer ansehen, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die
Blasenkammer pulsiert mit einem Rhythmus von 60 Pulsen pro Minute,
d.h. ihr Funktionsprinzip entspricht dem Herzen, wobei sogar die
Frequenz des Pulses (1/sec bzw. 60/min) mit jenem des menschlichen
Herzens während der Meditation übereinstimmt.
Symbolisch gesehen können wir somit
sagen, dass derart das Siegel Salomos im Herzen entstanden
beziehungsweise sichtbar geworden ist. Dieses Siegel Salomos im
menschlichen Herzen, d.h. der introvertierte Kontakt mit den
Äusserungen des neuen Gottesbildes (Träume,
Synchronizitäten) entspricht aber genau dem Resultat der
christlichen, der jüdischen, der muslimischen, der
hinduistischen und der buddhistischen Mystik, in welchen ausnahmslos
diese Symbolik als Ziel des Prozesses dargestellt wird.
Damit ist aber gezeigt, dass die
Quantenphysik die wesentlichen Komponenten dieses mystischen
Prozesses der Beobachtung des gewandelten Gottesbildes als Projektion
in der Materie wiederfindet, weshalb ich diese erstere als die in die
Materie projizierte Mystik der Physik bezeichne. Wie ich in meinen
Gottsuchern weiter aufzeige, ist es daher wahrscheinlich, dass
auch weitere notwendige Inhalte, welche mit dem neuen Gottesbild
verbunden sind, als Phänomene der Quantenphysik wieder
auftauchen: Die Kernkraft dürfte - nicht nur
phänomenologisch - dem in die Materie projizierten "ursachelosen
Angeordnetsein" C.G. Jungs entsprechen, die sogenannte Seltsamkeit
(strangeness) dürfte eine Projektion der Synchronizität in
die Materie darstellen. Derart findet die Physik, welche bis heute
die Notwendigkeit der Erweiterung des wissenschaftlichen
Instrumentariums um das Werkzeug der Synchronizität ablehnt,
eben diese Synchronizität als Erhaltungssatz der Seltsamkeit in
der Materie wieder.
2.
Die Kappa-Synchronizität und die "negative Energie" Paul
Diracs
Nachdem ich Ihnen eine Übersicht
über die hauptsächlichsten Inhalte meiner Gottsucher
gegeben habe, will ich Ihnen nun zeigen, wie eine Äusserung des
vorbewussten Wissens dieses neuen Gottesbildes, d.h. eine von mir
erfahrene Synchronizität, mich auf meinem Forscherweg
weiterführte.
In meinen Gottsuchern war eine Frage
offen geblieben, nämlich jene der psychologischen Interpretation
der von der Physik so genannten "negativen Energie", auf welche wir
später zurückkommen werden. Sie besitzt sehr seltsame
Eigenschaften. So bremst sie beispielsweise ein bewegtes Teilchen bis
zum Stillstand ab, wenn sie diesem zugeführt wird - physikalisch
gesehen eine absurde Idee. Oder sie ist ein Charakteristikum von
Teilchen, welche sich schneller als das Licht bewegen. Schon diese
Aussagen zeigen, dass der negativen Energie mit den Mitteln der
Physik nicht beizukommen ist. Es sollte mein Schicksal sein, den
tiefenpsychologischen Hintergrund und das Wesen dieser negativen
Energie tiefer zu erforschen.
2.1. Das erste Ereignis der
Synchronizität
Ungefähr zwei Jahre nach dem Abschluss
des Manuskriptes der Gottsucher im April 1986 erlebte ich eine
eindrückliche Synchronizität. Das erste Ereignis, der
Traum, datiert vom 7. März 1988, das zweite, äussere
Ereignis fand 2 Monate und 10 Tage später, am 17. Mai 1988
statt.
Da immer mehr Menschen meine Hilfe
beanspruchten, die sozial, ökonomisch und beruflich an den Rand
der Gesellschaft gedrängt wurden, entschloss ich mich im Jahr
1986 auch in einer sozialen Institution zu arbeiten, um die
tiefenpsychologischen Hintergründe dieses Phänomens genauer
zu studieren. Derart kam ich in einen intensiven Kontakt mit
drogenabhängigen Menschen. Diese äusserst extravertierte
Arbeit erschöpfte mich sehr; nach gut eineinhalb Jahren war ich
völlig ausgepumpt und fand kaum noch Energie für meine
schöpferische Tätigkeit.
In dieser Situation träumte ich
folgenden Traum:
"Ich suche eine neue
Arbeit. Mein Problem (bei meiner damaligen Arbeit) scheint zu
sein, dass mir mein kleines Pferd davongelaufen ist. Es hat sich
einer Herde verwilderter Pferde angeschlossen, worin auch
Löwen zu finden sind (welche sich bekanntlich bei
genügend grossem Hunger auch an Pferden vergreifen). Es ist
also eine sehr gefährliche Situation für mein
"hilfreiches Tier" entstanden. Ich suche mein Pferd in dieser
wilden Meute, indem ich es bei seinem Namen rufe. Zu meinem
Erstaunen heisst es 'Kappa' (griechisch K)."
Als Assoziation fiel mir ein, dass "Kappa" -
ich meine damit den griechischen Buchstaben K, der im
Deutschen von K ("Ka") unterschieden wird - meines Wissens der
einzige Buchstabe des griechischen Alphabets ist, der für die
Bezeichnung von Elementarteilchen der Quantenphysik nicht verwendet
wird [Gewisse höherenergetische Mesonen werden zwar mit K
("Ka"; engl. "kei") bezeichnet, jedoch nicht mit K
("Kappa")]. Dies enttäuschte mich, hatte ich doch
gehofft, weitere tiefenpsychologische Aussagen über die von der
Quantenphysik gefundenen Elementarteilchen herleiten zu
können.
Die Amplifikation ergab folgendes: Kappa ist
der 11. Buchstabe des griechischen Alphabets, hat den Zahlenwert 20
und kommt von phönikisch "." (Punkt!).
Die Symbolik des Punktes beschäftigte
mich schon als ungefähr dreizehnjähriger Knabe. Unser
Geometrielehrer erklärte uns nämlich, dass der Punkt keine
Ausdehnung habe, weshalb dieser Lehrer im Geometrieunterricht an der
Wandtafel nie Punkte zeichnete, sondern kleine Kreise, deren Zentrum
diese masse- und raumzeitlosen Punkte markierten.
Wie ich erst viel später in den
Schriften von Marie-Louise von Franz las, stellt dieser Kreis um die
leere Mitte das urtümlichste Gottesbild dar, welches wir kennen.
Mein hilfreiches Pferd Kappa scheint somit einerseits
mit einer masse- und raumzeitlosen Welt und
andererseits mit dem vorbewusst in uns angelegten,
urtümlichen Gottesbild zu tun zu haben. Eben
dieses hatte ich aber in meinen im Jahr 1986 abgeschlossenen
Gottsuchern beschrieben. Doch hatte ich anschliessend infolge
meiner extravertiert orientierten Arbeit den Kontakt zu diesem
Gottesbild und seinen synchronistischen Manifestationen verloren,
wodurch offensichtlich eine gefährliche Situation entstanden war
(Im Märchen darf der Held das hilfreiche Tier nie verlieren,
sonst stirbt er).
Ich verstand zwar aufgrund der Assoziation
und der Amplifikation den Traum ziemlich genau, wusste aber nicht,
worin dieser Verlust des Gottesbildes hätte bestehen
können. Zudem blieb die Frage offen, warum mein hilfreiches Tier
ausgerechnet "Kappa" heissen sollte, da dieser Buchstabe in der
Quantenphysik, die mich derart intensiv beschäftigt hatte, doch
nicht vorzukommen schien.
2.2. Das zweite Ereignis der
Synchronizität
Am Vortag des zweiten Teiles der
Synchronizität, des äusseren Ereignisses, beschäftigte
ich mich aufgrund eines Traumes von der "Segnung der Zeit" mit dem
Phänomen der sogenannten negativen Energie (Energie und Zeit
sind in der Physik sogenannte konjugierte Variablen, so dass negative
Energie und negative Zeit zusammengehören). Dieses Konzept wurde
von Paul Dirac, einem Mitbegründer der Quantenphysik,
eingeführt. Paul Dirac versuchte als erster in der nach ihm
benannten Gleichung die Einsteinsche Relativitätstheorie mit der
Quantenphysik zu vereinigen. Diese (relativistische) Dirac-Gleichung
der Quantenphysik, die dieser im Jahr 1928 zur Beschreibung des
Elektrons publizierte, besitzt zwei Lösungen für die
Energiewerte, eine positive und eine negative. Die positive
Lösung passt genau auf das Elektron. In der klassischen Physik
hätte man die zweite Lösung als "nichtphysikalisch" einfach
vernachlässigt (bzw. postuliert, dass der mathematische
Formalismus zu reichhaltig sei). In der Quantenphysik geht dies aber
nicht mehr, weil auch für die Energiezustände
Quantensprünge möglich sind. Daher musste man auch für
die mathematische Lösung mit negativer Energie ein
physikalisches Aequivalent finden. Dieses Resultat der Quantenphysik
stimmt überein mit einem der wichtigsten Erkenntnisse in meinen
Gottsuchern: Aus vorbewusst-archetypischen Gründen
muss das Phänomen der Energie aus einer ambivalenten
Zweiheit bestehen.
Dirac postulierte daher, dass auch die zweite
Lösung ein Elementarteilchen beschreiben muss und nannte es
Positron. Es entspricht dem Elektron, besitzt jedoch eine positive
elektrische Ladung. Zudem kann es kein gewöhnliches
Materieteilchen sein. Dirac erfand daher das Konzept der Antimaterie,
eine besondere Art der Materie, die vor allem in den Beschleunigern
und Blasenkammern erzeugt wird und in unserem Universum nur sehr kurz
überleben kann. Kurze Zeit nach diesem Postulat Diracs entdeckte
Anderson tatsächlich das Positron in der kosmischen Strahlung.
Seither wurden viele weitere Teilchen der Antimaterie gefunden, und
es existieren sogar solche - beispielsweise die Träger der
Atomkraft, die Pionen -, welche aus Materie und Antimaterie
zusammengesetzt sind.
Um das Phänomen der Antimaterie
erklären zu können, musste Dirac allerdings auf eine
für einen Physiker geradezu abenteuerliche Hypothese
zurückgreifen: Diese Teilchen der Antimaterie sollen aus einem
"Meer" unendlich vieler, jedoch physikalisch
unbeobachtbarer Elektronen mit negativer Energie
entstehen (indem sie beim Übergang in den physikalisch
beobachtbaren Zustand des Positrons in diesem "Meer" ein Loch (!)
hinterlassen).
Da die Teilchen mit negativer Energie
physikalisch unbeobachtbar sind, stellt eine solche Hypothese reinste
Metaphysik dar. Da sich der erklärte Atheist Dirac mit dieser
metaphysischen Definition von der Empirie der Physik weit entfernte
und sich mangels einer physikalischen Erklärungsmöglichkeit
in das Feld der religionspsychologischen Spekulation vorwagte,
formulierte Wolfgang Pauli für Paul Dirac scherzhaft das als Motto zitierte Paradox: "Es gibt keinen Gott, und Paul Dirac ist sein
Prophet!"
[Ergänzung vom 10.5.2002: Ich wusste
damals, im Jahr 1994, noch nicht, dass Wolfgang Pauli einige
Jahrzehnte nach Diracs Hypothese der Antimaterie jene der
psychophysischen Einheitswirklichkeit aufgestellt hatte, einer
Welt, die wie das physikalisch unbeobachtbare Diracsche "Meer" der
Elektronen mit negativer Energie mit physikalischen Mitteln
unbeobachtbar ist, deren spontane Wandlungszustände jedoch in tiefen meditativen Zuständen
introvertiert beobachtbar wird. Vgl. dazu Wolfgang
Pauli and Parapsychology, part
1 und den darin
zitierten Einstein-Traum Paulis, der wesentlich zur Postulierung
der Hypothese der psychophysischen Einheitswirklichkeit
beigetragen haben dürfte]
Über dieses Phänomen der negativen
Energie der Physik und ihre seltsame metaphysische Begründung
grübelte ich also am 17. Mai 1988 im Tram auf dem Weg zur
Arbeit. Es erstaunte mich, dass die Physik mit Hilfe einer
metaphysischen Hypothese die negative Energie in Antimaterie
transformiert. Ich fragte mich, ob es nicht besser wäre,
bei der negativen Energie und der zugehörigen negativen Zeit
(Zeitumkehr, ein Phänomen, welches C.G. Jung in seinen
"Erinnerungen" als Eigenschaft der Anima beschreibt) zu
bleiben.
Ich dachte eben den Begriff "negative
Energie", da fielen meine Augen auf einen Mann auf der
Strasse draussen. Er trug einen Trainingsanzug, und auf dessen
Hosenstössen stand zwei mal, von oben nach unten, ganz gross das
Wort Kappa geschrieben (Die Kleider dieser Firma
waren damals in der Schweiz noch nicht allzu verbreitet, daher wusste
ich nicht, dass dies der Name einer Sportartikelfirma ist. Den
Sportler sah ich an der Haltestelle "Letzigrund". Sie befindet sich
beim gleichnamigen Fussball- und Leichtathletik-Stadion in
Zürich).
Sofort erinnerte ich mich an meinen Traum vom
wiederzufindenden Pferd Kappa, und mir fiel wieder ein, dass ich
keine richtige Assoziation gefunden hatte, ausser, dass der
griechische Buchstabe Kappa in der Quantenphysik nicht verwendet
wird.
Und plötzlich durchzuckte die Idee
meinen Kopf: "Das ist es ja eben, Kappa
ist die negative Energie, und die hat "nichts mit der Physik zu
tun", sie transzendiert diese.
Die negative Energie muss man tiefenpsychologisch-psychosomatisch
("Kappa" am Körper
des Sportlers!) betrachten. Sie entspricht daher der von C.G. Jung
entdeckten objektivpsychischen
Energie auf der psychosomatischen Ebene.
3.
Die archetypische Psychosomatik
Mit diesem Gedankenblitz hatte ich den Sinn
der Kappa-Synchronizität extrahiert. Die Idee von der
tiefenpsychologisch-psychosomatischen Interpretation der negativen
Energie verfolgte ich im Verlaufe der letzten sechs Jahre weiter.
Dabei sah ich, dass die metaphysische Erklärung der negativen
Energie von Paul Dirac äusserst sinnvoll ist, wenn man die
Physik transzendiert: In einer psychosomatisch verstandenen
Tiefenpsychologie stellt die objektivpsychische Energie (negative
Energie der Physik) tatsächlich ein metaphysisches Konzept (es
gehört zum neuen Gottesbild) dar, deren Inhalte aber empirisch
beobachtbar sind, beispielsweise in den Äusserungen der von mir
so genannten Körperzentrierten
Visualisierung oder
Symptom-Symbol-Transformation.
Diese entspricht einer auf den eigenen
Körper ausgedehnten Form der Aktiven Imagination C.G. Jungs, in
welcher man das Bewusstsein entleert (das Vakuum des Beschleunigers!)
und durch geeignete Übungen in den Solarplexus des vegetativen
Nervensystems (die "Blasenkammer") hinuntergelangt.
Auf diese Weise werden aus dem Solarplexus
symbolische Bilder des kollektiven Unbewussten befreit. Diese Bilder
entstehen physikalisch ausgedrückt aus der negativen Energie und
tiefenpsychologisch gesehen als empirisch beobachtbarer Audruck der
objektivpsychischen Energie C.G. Jungs, und sie entsprechen den von
Dirac postulierten Antimaterieteilchen. Psychosomatisch gesehen
entsprechen diese symbolischen Bilder - wahrscheinlich über
einen synchronistischen Modus - dem Krankheitssymptom.
Schon deren Wahrnehmung und erst recht deren
Deutung mit Hilfe der Assoziation und Amplifikation C.G. Jungs
scheint psychisch und physisch heilend zu wirken. Ich nenne diese
Forschungsrichtung daher archetypische Psychosomatik. Es ist meine
Hoffnung, dass sie eines Tages mit der Psychoneuroimmunologie
zusammengebracht werden kann, aus welcher Synthese ausserordentlich
fruchtbare Forschungsresultate zu erwarten sind.
Gemäss der Aussage der
Kappa-Synchronizität scheint die negative beziehungsweise
objektivpsychische Energie auch masse- und raumzeitlos zu sein.
Tatsächlich sind diese symbolischen Bilder masselos. Ihr
raumzeitloser Aspekt verbindet sie mit der Synchronizität, so
dass die obige Vermutung eines synchronistischen Modus zwischen
Symptom und Symbol erhärtet wird.
Der raumzeitlose Aspekt würde diese
symbolischen Bilder zudem mit den supraluminosen Tachyonen Feinbergs
verbinden. Denn jenseits der Lichtgeschwindigkeit lösen sich
Raum und Zeit in Nichts auf. Mit Hilfe der Kriterien der
archetypischen Psychosomatik formuliert, dürfte es sich beim
raumzeitlosen Aspekt der objektivpsychischen Energie um den subtle
body handeln, welcher auch "Ewigkeitsleib" (oder "Diamantleib" im
Taoismus) genannt wird. Der Aufbau dieses subtle body scheint
der heute konstellierten Aufgabe vieler Menschen zu
entsprechen.
Die Deutung der Kappa-Synchronizität
führte mich zurück zur analytischen Arbeit, nun aber mit
einem Schwerpunkt auf der archetypischen Psychosomatik. Es hat sich
in den letzten Jahren gezeigt, dass die von mir so genannte
Symptom-Symbol-Transformation im Solarplexus des vegetativen
Nervensystems sich sehr gut für die Behandung von Multiple
Sklerose-Patienten und vor allem von HIV-positiven Menschen eignet.
Da die AIDS-Forschung an Ort tritt, könnte eine radikal neue
Betrachtung dieser Epidemie auf der Grundlage der hier kurz
skizzierten Gedanken einen Fortschritt bringen. Meine ersten
Schlussfolgerungen über dieses Thema habe ich in einem soeben
auf Deutsch erschienenen Buch mit dem Titel Hat AIDS einen Sinn? -
Behandlungsmöglichkeiten der HIV-Infektion auf der Grundlage
tiefenpsychologischer Imaginationsmethoden dargelegt.
Mit diesen Ausführungen glaube ich,
Ihnen veranschaulicht zu haben, wie unter Einbezug des
Synchronizitätsphänomens "das Unbewusste aus sich selbst
erforscht wird" - eine notwendige Voraussetzung des
tiefenpsychologischen Forschungsansatzes, welche C.G. Jung und
Marie-Louise von Franz immer und immer wieder betont haben. Dieser
bietet derart einigermassen Gewähr dafür, dass das
Bewusstsein seine Vorurteile ausschaltet und damit der
tatsächliche, von unbewussten Projektionen des forschenden
Individuums gereinigte Inhalt des vorbewussten oder absoluten Wissen
der objektiven Psyche ans Tageslicht befördert wird.
Ich danke Ihnen für Ihre
Aufmerksamkeit.
Horgen (CH), 8.94
[Ergänzung vom 4.12.2003: Meine
weiteren Forschungen haben mich inzwischen zur Auffassung geführt, dass
die negative Energie der Quantenphysik ein
noch tieferes Prinzip als die objektivpsychische Energie C.G. Jungs
darstellt. Während letztere in einer symbolischen
Sprache als "inneres yang" bezeichnet werden kann, das das
"äussere yang", d.h. die physikalische Energie ergänzt,
müssen wir das Prinzip der negativen Energie als "yin"
ansehen. Dieses Prinzip gilt jenseits der Unterscheidung in Innen und
Aussen, in Tiefenpsychologie und Physik, in Psyche und Materie. Es
entspricht dem energetischen Prinzip, das die Alchemie des Mittelalters
und der Frührenaissance die anima mundi, die Weltseele genannt
hat. Hintergrund dieser psychophysischen energetischen Prozesse dürfte
zudem die von Wolfgang Pauli gesuchte psychophysische
Einheitswirklichkeit sein, die C.G. Jung in Anlehnung an den Alchemisten
Gerardus Dorneus den unus mundus genannt hat. ]
Vgl. auch die weiteren Artikel in
http://www.psychovision.ch/synw/synfrsch.htm
Homepage
Remo F. Roth
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10.5.2002
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