Die objektive Psyche C.G.
Jungs und die psychophysische Einheitwirklichkeit
Eine e-mail an einen
Physikprofessor
Sehr geehrter Herr Professor
Endlich finde ich Zeit, eine
Antwort auf Ihren letzten Brief zu formulieren. Ich möchte darin
vor allem den von Ihnen aufgeworfenen Begriff der "objektiven
Psyche" und ihrer Beziehung zur von Wolfgang Pauli gesuchten psychophysischen
Einheitswelt
klären.
Der Begriff "Psyche" wird in der
Umgangssprache in einem eingeschränkten Sinn verwendet. Er
beschreibt das seelische Erleben des Bewusstseins, bei
Naturwissenschaftlern des öfteren sogar nur die Denkfunktion im
Sinne C.G. Jungs. Diesen Bereich nennt Jung die bewusste (oder
eben subjektive) Psyche(1. Schicht). Seit Sigmund Freud wissen
wir jedoch, dass es auch eine unbewusste Psyche gibt. Er nennt sie
das Unterbewusstsein. Bei C.G. Jung heisst diese Schicht das
persönliche Unbewusste (2. Schicht). Darin findet sich
gemäss Freuds Theorie alles Verdrängte, Vergessene, usw.
Jungs grösste Leistung besteht in der Entdeckung einer weiteren
Schicht der Psyche, des von ihm so genannten
kollektiven Unbewussten(3. Schicht), oder eben der
objektiven Psyche. Sie hat wenig mit einer
persönlichen (neurotischen) Problematik zu tun, sondern
enthält die der Menschheit bis jetzt unbewussten (in der Sprache
Jungs: die vorbewussten) Ideen, die sich in
symbolischen Bildern ausdrücken und vor allem in
kreativen Individuen erscheinen, die vor der Aufgabe stehen, bei der
Formulierung des heute konstellierten Paradigmenwechsels (Thomas
Kuhn) mitzuarbeiten.
So ist beispielsweise der Berg in
Ihrem mir vor einigen Monaten mitgeteilten Traum, der plötzlich
zu oszillieren beginnt, ein solches Bild, das wir jedoch nicht
unmittelbar verstehen können. Ich musste daher mit mir
zugestellten, ähnlichen Träumen anderer Physiker
amplifizieren (den Inhalt anreichern) um zur (neuen)
Erkenntnis zu kommen, dass darin die unten erwähnte
Transformation latenter psychophysischer Energie der Materie in
physische Energie angedeutet ist.
Die folgenden Zitate sollen obige
Ansicht untermauern:
Jung, C.G.:
Briefe I, S. 487 (Brief aus dem Jahr 1945): "Diese spezielle
Psyche (das kollektive Unbewusste; m. Anm.) verhält sich so,
als wäre sie eine und nicht, als wäre sie in viele
individuelle Seelen aufgespalten. Sie ist nicht-persönlich.
(Ich bezeichne sie als 'objektive Psyche'). Sie ist überall
und zu allen Zeiten dieselbe...Da die 'objektive Psyche' nicht auf
die Person begrenzt ist, wird sie auch nicht durch den Körper
begrenzt. Sie manifestiert sich daher nicht nur im Menschen,
sondern gleichzeitig in Tieren und sogar in physikalischen
Gegebenheiten (vgl. die Orakeltechnik des I Ging und
Charakterhoroskope). Diese letzteren Phänomene bezeichne ich
als die Synchronizität archetypischer Ereignisse."
Briefe III, S. 56
(1956): Ich zweifle nicht daran, dass ganz grundlegende
Beziehungen zwischen Physik und Psychologie bestehen und dass die
objektive Psyche Bilder enthält, welche das Geheimnis des
Stoffes erhellen. Solche Beziehungen werden erkennbar in den
synchronistischen Phänomenen und deren Akausalität.
Diese Dinge sind heutzutage erst blasse Ahnungen, und es bleibt
der Zukunft vorbehalten jene Erfahrungen in mühevoller Arbeit
zu sammeln, welche ein Licht in diese Dunkelheit können
fallen lassen.
Aion (1951), heute GW
9/II, §251f.: Der innere microcosmus war der
unwillkürliche Gegenstand der alchemistischen Forschung.
Heutzutage würden wir dieses Objekt als das kollektive
Unbewusste bezeichnen welches insofern als objektiv bezeichnet
werden muss, als es in allen Individuen durchgehend sich selbst
identisch bleibt und daher nur Eines ist. Aus diesem universellen
Einen geht in jedem Einzelnen das subjektive Bewusstsein, das
heisst das Ich hervor.
Wie Wolfgang Pauli als Erster
erkannte (vgl. div. Briefe im Wissenschaftlichen
Briefwechsel), unterzog Jung im Jahr 1946 den Begriff des
Archetypus und damit auch jenen der objektiven Psyche einer Wandlung.
U.a. aufgrund des von ihm beobachteten Synchronizitätsphänomens
kam er zum Schluss, dass dieser Begriff einer Erweiterung
bedürfe. Daher definierte er (heute in GW 8, S. 244 bzw. §
417) den so genannten psychoiden (oder psychophysischen) Archetypus
bzw. das psychoide oder psychophysische Unbewusste (als
4. und unterste Schicht). Es soll Physis und Psyche vereinigen und mit
dem vegetativen Nervensystem direkt verbunden sein.
Zitat (aus GW
14, 1956): »So gut nämlich der Mensch einen Körper
hat, der sich im Prinzip vom Tierleib nicht unterscheidet, so hat
auch seine Psychologie gewissermassen untere Stockwerke... zu
allertiefst die transzendente Unbegreiflichkeit und Paradoxie der
sympathischen und parasympathischen psychoiden
Vorgänge«.
Oder in GW 8, S. 562 (es handelt
sich dabei um den Synchronizitätsartikel, den er zusammen mit
Paulis Keplerartikel im Jahr 1952 unter dem Titel Naturerklärung
und Psyche publiziert hatte):
Synchronizität
... schreibt dem bewegten Körper eine gewisse psychoide
Eigenschaft zu, welche, wie Raum, Zeit und Kausalität, ein
Kriterium seines Verhaltens bedeutet. Wir müssen dabei auf
die Vorstellung einer mit einem lebenden Gehirn verbundenen Psyche
völlig verzichten und uns vielmehr des
sinngemässen bzw. intelligenten
Verhaltens der niederen Lebewesen, die kein Gehirn besitzen,
erinnern. Wir befinden uns dort schon in grösserer Nähe
des formalen Faktors, der, wie gesagt, mit einer
Gehirntätigkeit nichts zu tun hat.
Man müsste sich
hier, wie es scheint, die Frage vorlegen, ob nicht das
Verhältnis der Seele zum Leib unter diesem Gesichtswinkel zu
betrachten, bzw. ob nicht die Koordination der psychischen und der
physischen Vorgänge im Lebewesen als ein synchronistisches
Phänomen statt einer kausalen Relation zu verstehen
wäre.
In einem seiner letzten Briefe aus
dem Jahr 1960 (Briefe III, S. 367f.) vergleicht er die
alchemistischen Gegensatzpaare Sulphur (bzw. Sol) und Sal (Luna) mit
der Bipolarität des vegetativen Nervensystems, d.h. mit dem
Sympathicus und dem Parasympathicus. Sulphur und Sal bilden aber
zusammen mit Mercurius die alchemistische
Antitrinität, die ich heute dem oben erwähnten
psychoiden oder psychophysischen Unbewussten gleichsetze. Sie hat
Wolfgang Pauli ein Leben lang beschäftigt, doch konnte er das
damit verbundene Problem, die empirisch nachweisbare Transformation
der physischen in die objektivpsychische (oder eben psychoide)
Energie nicht mehr lösen.
Sowohl das persönliche
Unbewusste als auch die objektive Psyche erleben Sie in Träumen.
In den Träumen, die Tagesreste verarbeiten, spricht das
persönliche Unbewusste. Doch gibt es Träume, die man als
numinos erlebt, an die man sich sehr lange erinnert, so
genannte Grosse Träume oder archetypsiche
Träume. So ist der Traum, den Sie mir zur Deutung zugesandt
haben, eindeutig archetypischer Art, das heisst, er kommt aus dem
kollektiven Unbewussten beziehungsweise aus der objektiven Psyche.
Jung betrachtete die objektive
Psyche insofern als geschlossen, als ihr energetischer Aspekt, die
objektivpsychische Energie, nicht in physische oder gar physikalische
Energie umgewandelt werden kann, et vice versa. Mit der
Einführung des psychoiden oder psychophysischen
Unbewussten, das Physis und (kollektive) Psyche umfasst,
ergab sich dann aber ein Problem, denn ein solches System bedeutet
zugleich eine Beziehung und damit eine Möglichkeit des
Austausches zwischen Psyche und Physis, womitbeide Systeme offen werden. Ich bin mir
ziemlich sicher, dass Jung die Energetik dieses Systems nicht mehr
erkennen konnte. Es setzt nämlich m.E. voraus, dass die Energie
gequantelt ist, so wie in der Quantenmechanik. Erst mit Hilfe dieser
Voraussetzung wird auch eine Transformation der physischen in die
objektivpsychische Energie et vice versa möglich.
Ein Traum stellt normalerweise ein
Wissen um einen inneren Tatbestand dar. Der telepathische und
präkognitiven Traum einer Synchronizität enthält
jedoch ein Wissen (der objektiven Psyche) um ein äusseres
Geschehen. Sofern wir "Wissen" als ein Phänomen betrachten, dem
die objektivpsychische Energie zugrunde liegt (absolutes oder
vorbewusstes Wissen der objektiven Psyche gemäss C.G. Jung),
zeigt der telepathische und der präkognitive Traum, das erste
Ereignis einer Synchronizität, dass eine Transformation von
objektivpsychischer in physikalische Energie stattgefunden hat.
Das äussere Geschehen ist
andererseits eindeutig von der physikalischen Energie bestimmt. Wenn
nun also das Aussen, die Materie von einem inneren Ereignis "weiss",
muss in ihr physikalische in objektivpsychische Energie transformiert
worden sein. Das synchronistische Geschehen lässt sich also
als eine Transformation physikalischer in objektivpsychische Energie
et vice versa darstellen.
Es fällt jedoch auf, dass im
Synchronizitätsereignis zwar die physische und die
objektivpsychische Energie verbunden werden, da erstere sich in
letztere wandelt, und umgekehrt, die psychophysische Energie
jedoch keine Rolle spielt. Wir wir unten sehen werden, ist
diese in meinem Erklärungsmodell der Psychokinese jedoch von
grosser Wichtigkeit.
Die Notwendigkeit der bewussten
Annäherung an das Synchronizitätsphänomen wird
gemäss meiner bisherigen Erfahrung durch Träume angezeigt,
in denen das Motiv der "Antigravitation", das heisst, des Fliegens
und des Schwebens erscheint, da dieses eben die Transformation der
physischen beziehungsweise physikalischen, der Gravitation
verhafteten Energie in die objektivpsychische, "schwerelose"
symbolisiert. Jung drückt diese Eigenschaft der Psyche so
aus: "Alle Dinge unserer Erfahrung unterliegen der Gravitation
bis auf die eine grosse Ausnahme, die [RFR: objektive]
Psyche. Sie ist sogar die Erfahrung der Gewichtslosigkeit
selber. " (GW 10, S. 383).
Der energetische
Hintergrund der spontan induzierten Psychokinese:
Während das Phänomen der Synchronizität
sich energetisch gesehen also zwischen der oben definierten dritten
Ebene der Psyche einerseits und der physikalischen Energie
andererseits abspielt, liegt der Fall bei der PK-ST (Psychokinese
statischer Objekte) etwas anders. Gemäss meiner ersten Hypothese
wird darin die latente psychophysische Energie der
(äusseren) Materie in physikalische Energie umgewandelt.
Dies zeigt sich beim Pauli-Effekt
ganz eindeutig. Meine zweite Hypothese besagt, dass zu diesem Vorgang
ein paralleler und relativ gleichzeitiger gehört, nämlich
eine im Individuum stattfindendeUmwandlung der physischen in psychophysische
Energie, die dem betroffenen Individuum allerdings nicht
bewusst ist. Diese beiden Vorgänge muss man sich im Sinne der
Physik als nichtlokal verbunden vorstellen.Letzterer
Prozess ist mit grosser Wahrscheinlichkeit nur durch archetypische
Träume nachweisbar, die im Moment des Auftretens von PK-ST im
von psychokinetischen Phänomenen betroffenen Menschen geschehen.
Ihr typisches Motiv dürfte gemäss meinen bisherigen
Erfahrungen (dabei handelt es sich vor allem um Träume von
Physikern) ein Prozess sein, in dem die Materie zu
oszillieren beginnt (wie in Ihrem oben erwähnten
Traum). Da bis jetzt - so weit ich weiss - niemand auf die Idee kam,
im Fall von PK-ST nach Träumen des diese auslösenden
Menschen zu fragen, konnte der von mir postulierte innere
Parallelprozess eben noch nicht beobachtet werden.
Wie erwähnt, geschieht im Fall
der PK-ST diese Transformation unbewusst und ist daher nicht
empirisch nachweisbar. Doch gibt es eine grosse Ausnahme, den oben
erwähnten Pauli-Effekt
, das heisst, parapsychologische Ereignisse, die parallel zum
Auftauchen der Person Paulis an bestimmten Orten geschahen. Sollten
sich nämlich um solche Pauli-Effekte herum Träume der
obigen Art finden - somit Träume Paulis, die das Motiv der
oszillierenden Materie enthalten - , wäre dies ein wichtiger
empirischer Hinweis auf den von mir postulierten
Doppelprozess.
Der energetische
Hintergrund der Körperzentrierten Visualisierung
(TM):
Gemäss meiner Hypothese
handelt es sich im Fall der PK-ST also um ein (parapsychologisches)
Geschehen, in welchem die zwei parallelen Ereignisse getrennt sind
und so in der Aussenwelt zu den erwähnten Phänomenen der
PK-ST führen. Der innere Prozess bleibt dabei
unbewusst.
In der von mir
vorgeschlagenen körperzentrierten
Visualisierung (TM)
oder Symptom-Symbol-Transformation (TM) wird vorerst der Vorgang der
Transformation der physischen in die objektivpsychische Energie in
einem "veränderten Bewusstseinszustand" (Eros-Bewusstsein)
als ein inneres Geschehen und daher bewusst erfahren.
Derart wandelt sich das Symptom in ein Symbol, die physische in die
objektivpsychische Energie. Der Prozess ist empirisch wahrnehmbar,
und zwar durch innere Bilder, die - meist aus der Bauchgegend -
auftauchen und sinngemäss parallel zum Symptom sind.
Gleichzeitig geschieht eine damit akausal verknüpfte Wandlung
der objektivpsychischen in psychophysische Energie. Deren
Begleiterscheinung ist zwar optisch nicht wahrnehmbar, jedoch mit
Hilfe der introvertierten Körperempfindung und des
introvertierten Gefühls. Regelmässig ergibt sich
nämlich ein Zustand, in dem der oder die Visualisierende die
Zufuhr einer völlig neuartigen Energie empfindet. Dieses
Geschehen wird beispielsweise durch die Körperempfindung einer
Sonne im Solarplexus erfahren, die heilende Energie ausstrahlt. Dabei
stellen sich Gefühle des Glücks, der Zufriedenheit, der
Zentrierung im Bauch und der Abgeklärtheit ein. Alchemistisch
gesprochen handelt es sich dabei um die Erfahrung des sogenannten
subtle body(link1,link2)
des Hauchkörpers, der auch im Motiv der Extraktion
der roten Tinktur aus
dem lapis, dem im Opus (Werk) hergestellten Stein, dargestellt
wird. Die Herstellung
der roten Tinktur entspricht in
einer modernen Terminologie eben dieser Freisetzung der
psychophysischen Energie.
Auf dem Hintergrund dieser
theoretischen Voraussetzungen kann die
körperzentrierte Visualisierung
(TM), wie gesagt, zur Behandlung psychosomatischer und somatischer
Krankheiten eingesetzt werden. Sie ersetzt den in Aussen (PK-ST) und
Innen (die bisher vernachlässigten und daher unbeobachteten
archetypischen Träume bzw. psychosomatischen Symptome)
gespaltenen Prozess und stellt eine ursprüngliche Einheit
zwischen dem inneren und dem äusseren Phänomen wieder her.
Ich betrachte diesen Prozess als meine psychophysische Erweiterung
des von Jung gesuchten psychischen Prozesses der Wiederherstellung
der Ganzheit in einem Individuum (Individuation). Da der Prozess
jedoch nichtlokal im Sinne der Physik sein dürfte, besteht
einige Wahrscheinlichkeit, dass derart auch ein Heilmittel gegen die
Spaltung der Welt gefunden werden könnte.
Damit bin ich zurück bei Ihrer
Traum-Vision, die Sie im Dezember des Jahres 2000 auf dem Weg zu mir
überfiel.
Grosse Meteoriten bewegen sich unter enormer
Rauchentwicklung in Richtung Erdoberfläche. Ich kann mich
noch gut an die dicken runden Wolken aus gelb-braunen Rauch
erinnern, die seitlich an der hellrot glühenden
Unterfläche der Meteoriten austraten. Danach erschien vor
einem gelb-braunen Hintergrund eine merkwürdige rosafarbene
Vision: Im Inneren eines kleinen Bogens aus Stoff (?) erschien ein
ebenfalls rosafarbener Frosch, während an der Unterseite des
Bogens etwas später die Beine eines(er) Balettänzers(in)
erschienen, die in weissen Balettschuhen steckten und schlaff
herabhingen. Nach kurzer Betrachtung dieses Bildes erwachte ich
etwas vor Killwangen in dem grossen Eisenbahntunnel, den mein Zug
gerade durchfuhr.
Es ist mir hier unmöglich,
diese Traum-Vision in ihrer ganzen Tiefe auszuloten, daher will ich
mich auf die wichtigsten Motive beschränken. Zudem möchte
ich auf meine Ausführungen in Bezug auf eine ähnliche
Erscheinung hinweisen, die Wolfgang Pauli nach einem äusserst
wichtigen Gespräch mit C.G. Jung über eine der Menschheit
bevorstehende incarnatio (einen ursachelosen kosmischen
Schöpfungsakt, der unsere ganzen Lebensgrundlagen verändern
wird) hinweisen (vgl. Wolfgang
Paulis UFO-Meteoriten-Synchronizität und die Transformation der
physischen und physikalischen in objektivpsychische
Energie)
Die Meteoriten dürften die
bewegte Materie und damit die physische bzw.
physikalische Energie andeuten, da der Newtonsche Energiebegriff ja
aus jenem der bewegten Materie abgeleitet wird. Da diese Meteoriten
auf Sie herunterstürzen, heisst dies, dass dieser einseitige
Energiebegriff für Sie bedrohlich werden wird. Aufgrund eigener
Erfahrungen und Träume und der Beschäftigung mit den
Träumen Paulis bin ich zudem zur Überzeugung gelangt, dass
diese Bedrohung auch kollektiver Natur ist, d.h. für die ganze
heutige Menschheit gilt.
Die Lösung dieser
persönlichen und kollektiven - Problematik ist der am Schluss
Ihrer Vision auftauchende Frosch. C.G. Jung hat den Frosch einmal den
Prototypen des Menschen genannt, weil er uns recht ähnlich
sieht. Er lebt aber im Wasser, d.h. im Unbewussten. In Ihrem Fall
dürfte er mit einem Bewusstsein zu tun haben, das
wässerig ist, das heisst, das die
verschwommenen Bilder wahrnimmt, die aus dem Bauch
kommen, wenn man sich in das von mir so genannte
introvertierte
Eros-Bewusstsein
fallen lässt. Es gibt ein Märchen, sinnigerweise vom Typ
des Dummlings, in dem dieser Dummling einem weiblichen Frosch ins
Wasser folgen muss, worauf dieser sich in eine wunderschöne Frau
verwandelt und die beiden ein Paar werden.
Damit sind wir bei Ihrer Frage
betr. meiner Visualisierungstechnik.
Mir scheint, dass Ihre Vision besagt, dass Sie vor der Aufgabe
stehen, diese zu erlernen. Ich weiss nicht, ob deren Erlernung
für Sie leicht oder schwer wäre, ich weiss nur, dass die
Aufgabe, eine solche Imaginationstechnik zu erlernen, in Ihnen
konstelliert ist. Der Zugang zu ihr ist in jedem Fall verschieden.
Ihr Traum zeigt mir jedoch, dass Sie an jenes Zentrum im Bauch
herankommen sollten, das die buddhistischen und hinduistischen
Tantristen - ich meine damit nicht den sogenannten westlichen
Neo-Tantrismus - das svadhisthana
(oder auch das Wasser-Chakra)
nennen, wir im Westen hingegen als einen Plexus (Nervenbündel)
des vegetativen
Nervensystems ansehen.
Wie die obigen Ausführungen zeigen, hat dieses eben mit der
psychoiden Schicht des kollektiven Unbewussten zu tun. Um an diese
heranzukommen, habe ich Übungen entwickelt, die ich allerdings
nur in individuellen Sitzungen zeige, damit ich die Reaktion
beurteilen kann. Bei Bedarf zeige ich sie Ihnen gerne.
Das wär's ungefähr, was
ich Ihnen über den Begriff der objektivpsychischen und der
psychophysischen (psychoiden) Energie im Moment sagen
kann.